Der Zentralbereichsleiter der deutschen Bundesbank, Stefan Hardt, spricht passenderweise von einem „Krieg gegen das Bargeld“, den „interessierte Finanzkreise“ führten. Dieser Krieg gegen das Bargeld ist dabei keineswegs auf die Eurozone beschränkt. Weltweit wird der Bargeldverkehr systematisch eingeschränkt. Schweden – wo die bargeldlose Gesellschaft schon beinahe Wirklichkeit geworden ist – ist keineswegs eine Einzelfall, sondern übernimmt „nur“ die Vorreiterrolle in dieser Frage. So wurde beispielsweise Singapur durch den massiven Druck der USA genötigt, die Banknote mit der weltweit höchsten Kaufkraft, den 10.000-Singapurdollar-Schein, nicht mehr zu produzieren. Auch über das Auslaufen der nächstkleineren Banknote, von der Kaufkraft vergleichbar mit dem 500-Euro-Schein, wird bereits diskutiert.
In der Schweiz wird immer wieder ein Ende des 1000-Franken-Scheins gefordert. Insbesondere aus den Reihen linker und grüner Politiker in der Schweiz kommen derartige Vorstöße. Jüngst war es der Schweizer Tagesspiegel, der das Thema auf die Agenda setzte. Gerade einmal drei Monate nachdem die Schweizer Nationalbank (SNB) betont hatte, dass sie den Schein erhalten wolle. Angesichts dieses politischen Drucks, der in Zukunft auch verstärkt aus dem Ausland kommen dürfte, kann sich die Willenserklärung schnell als billiges Lippenbekenntnis erweisen. Fakt ist darüber hinaus, dass die SNB als erste Zentralbank die Zinsen in den negativen Bereich gedrückt hat und negative Zinsen sind nun einmal (aus geldpolitischer Sicht) der wichtigste Motor hinter den Bestrebungen, das Bargeld abzuschaffen.
Auch in den USA wird einmal mehr das Bargeld ins Visier genommen. Kein Geringerer als Lawrence H. Summers, seines Zeichens Harvard-Professor, ehemaliger US-Finanzminister unter Bill Clinton und Wirtschaftsberater der Obama Administration, führte in der altehrwürdigen, vor allem aber einflussreichen New York Times die altbekannten Argumente gegen das Bargeld ins Feld. Es diene der Geldwäsche und der Kriminalität. Deshalb müsse die 100-Dollar-Banknote abgeschafft werden. Es ist wenig bekannt, dass die USA einstmals Banknoten mit sehr viel höheren Nominalen hatten. Sie alle wurden genau aus den von Summers angeführten Gründen abgeschafft. Eine großartige Reduzierung der Kriminalität oder der Geldwäsche in den USA konnte aber ganz offenkundig nicht erreicht werden – im Gegenteil. Folgt man Summers Logik, dann muss das Bargeld komplett verboten werden, worauf der Krieg gegen das Bargeld ja auch abzielt – allerdings aus völlig anderen Gründen als der ehemalige US-Finanzminister angibt.
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