Kategorie: Freitagsgedanken
Eine etwas andere Botschaft
Von Dagmar Metzger und Steffen Schäfer
Es gab einmal eine Zeit, da herrschte in Deutschland die Auffassung, dass das, was sich einer erarbeitet hat, auch ihm gehören sollte. Zu dieser Zeit wurden höchst richterliche Urteile gefällt, die es dem Bürger zugestanden, sich gegen den Zugriff des Staates auf sein Einkommen und Vermögen bestmöglich und mit allen denkbaren Mitteln zur Wehr zu setzen. Der Eingangssteuersatz betrug damals 0,63 Prozent bei einem Einkommen von 900 Mark. Der Höchstsatz lag bei 4 Prozent und musste für ein Jahreseinkommen ab 100.000 Mark entrichtet werden. In jenen längst vergangen Zeiten lag die Arbeitslosigkeit deutlich unter 2 Prozent, die Wirtschaft brummte und wuchs regelmäßig mit deutlich über 4 Prozent und die Staatsquote erreichte gerade einmal knapp 14 Prozent. In Berlin regierte damals statt einer Kanzlerin ein Kaiser. „Eine etwas andere Botschaft“ weiterlesen
Von Rom nach Lissabon – und dahinter das Nichts
Der 25. März ist ein weltgeschichtlich bedeutsames Datum. So wurde beispielsweise, zumindest der Legende nach, Venedig an diesem Tag im Jahre des Herrn 421 zur Mittagsstunde gegründet. Rund tausend Jahre später, nämlich 1409 n. Chr., kamen an diesem Tag die Kardinäle der heiligen Mutter Kirche zum Konzil in Pisa zusammen, um das große abendländische Schisma zu überwinden. Der Korrektheit halber muss man erwähnen, dass dieses Konzil kirchenrechtlich nur mehr als Synode gezählt wird, aber darin liegt gewiss nicht die Ursache für das damalige, vordergründige Scheitern. Zwar bekämpften sich Papst und Gegenpapst noch weitere acht Jahre, aber immerhin war durch das Konzil der Grundstein einer Erkenntnis gelegt worden: Nicht Kampf und Krieg, sondern nur Verhandlung und das Errichten einer Rechtsordnung können die Spaltung überwinden. Folgerichtig wurde das Schisma mit einem weiteren Konzil, dem von Konstanz, überwunden. „Von Rom nach Lissabon – und dahinter das Nichts“ weiterlesen
Bargeldlos in den Geldwettbewerb?
Angesichts des sich verschärfenden Kampfs des Staates gegen das von ihm selbst als einziges legales Zahlungsmittel deklarierte Bargeld sind es nicht nur die Mahner, die ihre Stimme erheben. Gerade Befürworter der Hayekschen Idee des Geldwettbewerbs können einer möglichen Abschaffung des Bargeldes auch positive Aspekte abgewinnen. „Bargeldlos in den Geldwettbewerb?“ weiterlesen
Grundgesetz statt Peitsche
„So gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist“ sprach der Heiland – zumindest laut Matthäus 22:21. An sich ein klarer Aufruf zur strikten Trennung von Staat und Glauben. Auch seine von Johannes 18:36 übermittelte Äußerung „Mein Reich ist nicht von dieser Welt“ lässt sich so verstehen, dass es ihm weder um weltliche Macht im Allgemeinen noch um monetäre Einnahmen im Besonderen ging. Jesus Christus war ganz offensichtlich Laizist.
Seitdem ist viel Wasser den Jordan hinabgeflossen. Aus den anfangs bescheidenen, kleinen und verstreuten Gemeinden gläubiger Christen sind stattliche Glaubenskonzerne geworden, die einen beträchtlichen Reichtum angehäuft haben, gerade in Deutschland. Alleine das Erzbistum Köln beispielsweise verwaltet ein größeres Vermögen als der Vatikan. Umso mehr muss die in Deutschland gängige Praxis der Kirchenfinanzierung verwundern. „Grundgesetz statt Peitsche“ weiterlesen
Drei Erscheinungsformen des Liberalismus
An Europa scheiden sich die Geister – vor allem unter den Liberalen. Das war eigentlich schon immer so – man vergleiche Wilhelm Röpke und Alfred Müller-Armack. Die einen treten für das Subsidiaritätsprinzip ein, die anderen glauben, dass ein gemeinsamer Markt auch eine gemeinsame Wirtschaftspolitik benötigt.
Viele Gründe sprechen für Subsidiarität, aber dem Liberalen geht es vor allem darum, dass Dezentralisierung die Freiheit des Einzelnen schützt. Denn wenn die Regierungen der verschiedenen Länder um Menschen und Kapital konkurrieren müssen, sind ihrer Regelungswut und der Besteuerung enge Grenzen gesetzt. Der Wettbewerb zwischen den Herrschenden war das historische Erfolgsgeheimnis Europas – darauf haben Hume, Montesquieu, Kant, Lord Acton, Max Weber und viele andere weniger Berühmte hingewiesen. „Drei Erscheinungsformen des Liberalismus“ weiterlesen